Die Makro Aufgabe 16 haben Sie leider nicht richtig gelöst!

Dass die Haushalte mit ihrer Geldnachfrage nicht auf Zinsänderungen reagieren, im Grunde also kein Spekulationsmotiv der Geldhaltung aufweisen, ist eine neoklassische Annahme. In einem keynesianischen Modell kann man diese Annahme mit Li = 0 zu Ausdruck bringen.

Fiskalpolitik (Staatsausgaben- oder Steuervariationen) schafft ein Ungleichgewicht am Gütermarkt. Die dadurch ausgelösten Anpassungsprozesse verändern Einkommen, Beschäftigung, Preisniveau und Zins. Die Zinsänderung ist u. a. notwendig, die durch Einkommens- und Preisniveauänderung beeinflusste (nominale) Geldnachfrage wieder der (gegebenen!) Geldmenge anzupassen. Wenn die Geldnachfrage aber nicht auf die Zinsänderung reagiert, wird der Zins solange steigen oder fallen, bis die dadurch beeinflusste Investitionsnachfrage das ursprüngliche Gütermarktungleichgewicht wieder beseitigt hat. Diese Nachfrageänderung ist genauso groß wie die durch die fiskalpolitische Maßnahme ausgelöste Nachfrageänderung - allerdings mit entgegengesetzter Wirkungsrichtung! Diesen Nettoeffekt nennt man einen totalen crowding-out! Am Ende haben sich also weder Einkommen, noch Beschäftigung und Preisniveau verändert (was auch den Geldmarkt im alten Gleichgewicht belässt!), lediglich der Zins ist (stark) gestiegen.

Geldpolitik wirkt über den Zinsmechanismus auf den Gütermarkt. Bei einer expansiven (kontraktiven) geldpolitischen Maßnahmen sinkt (steigt) der Zins, was über die Investitionen auf den Gütermarkt und damit auf Einkommen, Beschäftigung und Preisniveau durchschlägt. Das ursprüngliche Geldmarktungleichgewicht wird allein vermittels Einkommens- und Preisniveauänderung beseitigt. Die Tatsache, dass der Zins keinen Einfluß auf die gesamtwirtschaftliche Geldnachfrage hat, verstärkt sogar noch die geldpolitische Maßnahme.

Lohnpolitik wirkt in derselben Weise wie die Geldpolitik, allerdings über den Umweg Arbeitsmarkt. Änderungen des Nominallohns führen zu einer suboptimalen Gewinnsituation der Unternehmen, weil diese nicht mehr die Regel Reallohn gleich Grenzproduktivität der Arbeit realisieren können. Die Unternehmen werden daraufhin die Preise variieren, was auf dem Geldmarkt über die veränderte (nominale) Geldnachfrage zu einem Ungleichgewicht führt usw. (siehe oben)

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